Social Media ist aus der modernen Buchbranche nicht mehr wegzudenken. Autoren haben heute die Möglichkeit, ihre Leser direkt zu erreichen, ihre Werke zu bewerben und eine Community um sich herum aufzubauen. Es gibt zahllose Erfolgsgeschichten von Selfpublishern und Verlagsautoren, die durch clevere Social-Media-Strategien ihre Bücher zum Bestseller gemacht haben. Algorithmen, Reichweitenoptimierung, ständige Interaktion – all das kann entscheidend sein, um sichtbar zu bleiben.
Und trotzdem: Ich habe keine Lust darauf.
Nicht, weil ich Social Media grundsätzlich ablehne oder den Nutzen nicht sehe, sondern weil es eine der größten Zeitfallen ist, die es gibt. Stundenlang scrollen, liken, kommentieren, neue Inhalte erstellen – das ist nicht das, was ich tun will. Ich bin Autorin. Ich will schreiben. Geschichten erschaffen. Charaktere leben lassen.
Doch genau das gerät in den Hintergrund, wenn ich mich mit den Mechanismen der Plattformen herumschlagen muss. Welcher Hashtag funktioniert am besten? Wann ist die optimale Uhrzeit zum Posten? Welche Trends sollte ich aufgreifen, um relevant zu bleiben? Es sind Fragen, die mich nicht inspirieren, sondern eher ermüdend und frustrierend wirken.
Viele Autoren sagen, dass Social Media essenziell ist, um Bücher zu verkaufen. Das mag stimmen. Doch was bringt es mir, wenn ich stundenlang Inhalte produziere, die Aufmerksamkeit generieren, aber keine Zeit mehr für das Schreiben meiner eigentlichen Geschichten bleibt?
Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Energie besser in Worte fließen sollte als in Algorithmen. Meine Bücher sprechen für sich. Und wenn sie gut genug sind, werden sie ihren Weg finden – mit oder ohne Social-Media-Dauerfeuer.
Vielleicht ist es naiv, sich diesem ständigen Druck zu entziehen. Vielleicht bedeutet es, langsamer zu wachsen, weniger sichtbar zu sein. Aber wenn der Preis dafür ist, dass ich meine Zeit mit dem verbringe, was mich wirklich erfüllt, dann zahle ich ihn gerne.
Schreiben ist mein Fokus. Alles andere ist nur Lärm.