Selbstzweifel: Mein ständiger Begleiter auf dem Weg als Autorin
Es gibt Tage, da frage ich mich: Bin ich gut genug? Kann ich mit den anderen Autorinnen und Autoren mithalten? Werde ich jemals Erfolg haben, wenn ich nicht den finanziellen Aspekt in den Vordergrund stelle, sondern aus echter Berufung schreibe?
Diese Zweifel sind wie Monster, die mich begleiten, besonders in stillen Momenten. Sie flüstern mir zu, dass meine Geschichten nicht relevant genug sind, dass meine Worte verblassen im Vergleich zu denen anderer. Doch tief in mir weiß ich, warum ich schreibe:
Ich schreibe, weil es meine Leidenschaft ist. Weil ich Geschichten erzählen möchte, die anders sind – mal unbequem, mal berührend, immer mit einem Blick auf das, was oft übersehen wird. Meine Bücher sollen die Abgründe und Wunder des Lebens widerspiegeln, die Kämpfe der kleinen Leute erzählen und die Widersprüche unserer Zeit aufzeigen. Manchmal führen sie auch in die düsteren Ecken eines Thrillers.
Es ist nicht immer einfach, diesen Weg zu gehen. Die Versuchung, sich mit anderen zu vergleichen, ist groß. Doch ich habe gelernt, dass jeder von uns seine eigene Stimme hat, seine eigene Perspektive. Und genau diese Einzigartigkeit macht uns aus.
Ja, die Selbstzweifel sind immer da. Aber sie definieren mich nicht. Sie erinnern mich daran, warum ich schreibe und für wen ich schreibe. Für dich, liebe Leserin, lieber Leser. Für alle, die bereit sind, sich auf Geschichten einzulassen, die nicht glattgebügelt sind.
Ich denke dabei an berühmte Schriftsteller wie Virginia Woolf und Ernest Hemingway, die trotz ihres literarischen Erfolgs mit tiefen Selbstzweifeln kämpften und in selbst schädigendes Verhalten flüchteten.
Virginia Woolf, eine Pionierin der modernen Literatur, litt unter schweren Depressionen und inneren Konflikten. Ihre Selbstzweifel führten sie schließlich dazu, im Jahr 1941 ihrem Leben ein Ende zu setzen, indem sie mit Steinen in den Taschen in einen Fluss ging. Trotz ihres immensen Beitrags zur Literaturgeschichte konnte sie den inneren Kampf nicht gewinnen.
Ernest Hemingway, bekannt für seinen prägnanten Schreibstil, kämpfte ebenfalls mit intensiven Selbstzweifeln und Depressionen. Seine Art, mit diesen Gefühlen umzugehen, äußerte sich oft in riskantem Verhalten und exzessivem Alkoholkonsum. Im Jahr 1961 nahm auch er sich das Leben. Seine Geschichte zeigt, wie zerstörerisch der innere Kampf sein kann, selbst für jemanden, der nach außen hin erfolgreich erscheint.
Diese Beispiele führen mir vor Augen, wie wichtig es ist, sich Unterstützung zu suchen und offen über eigene Zweifel zu sprechen. Das Schreiben ist für mich nicht nur Berufung, sondern auch Selbsttherapie. Es hilft mir, meine Gedanken zu ordnen und meinen Platz in der Welt zu finden.
Danke, dass du mich auf meinem Weg begleitest.
Deine
Sandra